Digitaler Steckbrief

 

Kim Nokar - Digitale Gesteinswelten

Kim hat 2012 Ihren Bachelor in Angewandte Geowissenschaften an der RWTH Aachen abgeschlossen und sich anschließend auch für den aufbauenden Master mit Vertiefungsrichtung Energy and Mineral Resources entschieden. Mittlerweile promoviert sie im vierten Jahr am geologischen Institut der RWTH. Dabei ist auch die Lehre ein Teil der Promotion. Bereits während des Studiums hat Sie als Hiwi in der Gesteinskunde mitgewirkt und dann mit der Promotion vor drei Jahren den gesamten Übungsteil der Gesteinskunde-Veranstaltung übernommen. Im vergangenen Wintersemester 2020/21 kam dann auch die Vorlesung Gesteinskunde dazu.

Da Lehrveranstaltungen in der Regel einige Zeit im Voraus geplant werden, war anfangs nicht sicher, ob die Vorlesung in Präsenz gehalten werden kann oder ob ein online Konzept erstellt werden muss. Daher wurden zunächst zwei Konzepte parallel geplant. Die Entwicklung und Umsetzung der Konzepte lag dabei hauptsächlich in Ihren Händen, mit Unterstützung der Fachstudienberatung Kathrin Heinzmann. Als dann der Beschluss für ein weiteres online Semester kam, war die Vorlesung der erste Teil, der fest online geplant wurde. Erst später traf Kim dann die Entscheidung auch die Übung als online Kurs stattfinden zu lassen. Diese wurde bis dahin mit Sicherheitskonzept als Laborpraktikum in Präsenz geplant.

Um den Erstsemestern die Gesteine auch in dem Corona-Semester nahe bringen zu können, wurde Sie von 11 Hiwis unterstützt. Dabei wurde jedes der Handstücke aus verschiedenen Perspektiven in hoher Auflösung abfotografiert und den Studierenden so wöchentlich über die Lernplattform Bilder der thematisierten Gesteine zur Verfügung gestellt. Der große Unterschied zu den Präsenzübungen lag nun noch darin, die Haptik und Härte der Gesteine kennen zu lernen.

Die gesamte Planung aber vor allem die Umsetzung der online Übung war sehr zeitintensiv. Kim berichtet uns, „die größte Herausforderung war, dass die Situation für alle neu war“ und keiner wusste was einen erwartet. Zudem war für alle bis kurz vor Semesterbeginn ungewiss, welches Konzept umgesetzt werden würde.

Am Ende hat Kim ein ausgearbeitetes Übungsprogramm auf die Beine gestellt. Dabei wurden die Studierenden in der ersten Semesterhälfte in Kleingruppen von drei bis vier Personen eingeteilt, die je durch einen Hiwi betreut wurden. In der zweiten Semesterhälfte haben die Studierenden dann selbstständiger gearbeitet, die Hiwis standen aber weiterhin für Fragen zur Verfügung. Zudem hat Kim die Möglichkeit geboten, fertige Gesteinsbeschreibungen hochzuladen, die dann korrigiert wurden. So haben die Studierenden bereits während des Semesters Feedback zu Ihrem Wissenstand bekommen. Um die Motivation aufrecht zu erhalten, gab es zusätzlich zu der Übung Zwischentests in den fünf Hauptthemen, zu denen später auch Musterlösungen herausgegeben wurden.

Alles in allem findet Kim, dass die digitale Lehre gut funktioniert hat. Es gab durch Plattformen wie „Mentimeter“ die Möglichkeit zur Interaktion, was gleichzeitig die Konzentration der Studierenden gefördert hat. Ein weiterer positiver Aspekt war, dass mehr Studierende an der online Vorlesung teilgenommen haben und die Rückmeldung insgesamt auch sehr positiv ausfiel.

Sollte eine digitale Gesteinskunde noch einmal umgesetzt werden müssen, würde Kim die Veranstaltung ähnlich aufbauen. Allerdings würde sie versuchen den Studierenden die Handstücke der Gesteine zur Verfügung zu stellen. Von Seiten der Studierenden würde sie sich wünschen, dass mehr Studis ihre Kamera anschalten und sich die Zurückhaltung etwas legt.

Für das Sommersemester wünscht sich Kim, dass die Studierenden das Gelernte während Exkursionen anwenden können und die Gesteine endlich auch in ihrer Haptik kennenlernen.

Zum Abschluss haben wir Kim gefragt, was sie den Studierenden gerne mit auf den Weg geben mag. Dabei war ihr Tipp vor allem, auch über den Tellerrand zu schauen. In verschiedene Themenfelder hineinzublicken und die Angebote der Uni neben dem Studium zu nutzen, um sich Softskills und Sprachen anzueignen. Auch die Studierendeninitiativen sind eine großartige Möglichkeit Menschen kennen zu lernen und sich weiterzuentwickeln.