Herausforderungen annehmen
Barbara Wolff - Vom Studium ins Trainee Programm
Im Jahr 2005 hat Barbara mit dem Studium des Bachelorstudiengangs Georessourcenmanagement (GRM) angefangen. Ursprünglich wollte sie Geologie studieren, da es diesen Studiengang jedoch nicht mehr gab und im selben Jahr zum ersten Mal der Studiengang GRM an der RWTH angeboten wurde, kamen die Studiengänge Angewandte Geowissenschaften oder Georessourcenmanagement in die engere Auswahl. Am Ende entschied sie sich gegen AGW, da sie so den größeren Mathematikanteil umgehen konnte. Im Jahr 2017 beendete Barbara ihre Laufbahn als Studentin mit einem Masterabschluss in EMR, welchen Sie in Regelstudienzeit erreichte.
Für Barbara war der Start in die Studienzeit damals nicht einfach. Für Sie persönlich war der Übergang von der Schule zur Uni ein großer Sprung. „Man vergisst die Grundlagen und macht alles ein bisschen aber nichts richtig“, erzählt sie. Dazu kam, dass der Studiengang im ersten Jahrgang lief und alles noch neu war. Barbara musste dadurch Klausuren wiederholen und spürte zunehmend einen Leistungsdruck.
Trotzdem erweckte die Studienzeit ihre Liebe zur Geologie. Der Master mit dem Schwerpunkt EMR war schließlich genau das, was sie interessierte. Während des Masters faszinierte Barbara immer mehr die Frage „Wo muss ich bohren, damit ich etwas finde?“ Trotz des holprigen Starts gibt es auch Vieles, woran sich Barbara gerne zurückerinnert. Die Exkursionen waren „wie Klassenfahrt mit Übernachten“ und gleichzeitig faszinierte sie die Geologie zum Anfassen. Aus dem Uni-Alltag herauszukommen ist ein großer Pluspunkt im Geo-Studium. Vor allem die Geothermie-Exkursion auf die Philippinen war „spektakulär“ und auch die Alpenexkursion hat Ihr besonders gefallen. Neben den Exkursionen erwähnt Sie die Arbeit des SPEs und die Kooperationen mit verschiedenen Firmen, die ihr positiv in Erinnerung geblieben sind. Während ihrer Zeit an der RWTH hat Barbara zudem Gebärdensprache gelernt.
Die vorlesungsfreie Zeit hat Barbara unter anderem dazu genutzt, ein Praktikum bei Schlumberger zu absolvieren. Dabei war sie Repräsentantin von Schlumberger bei Wintershall und ging in diesem Zusammenhang nach Oslo, wo eine Software, die sie anpassen sollte, entwickelt wurde.
Wir haben Barbara gefragt, was ihr Plan nach dem Studium war. Wie wahrscheinlich auch vielen anderen Studierenden, kam ihr während der Masterarbeit immer häufiger der Gedanke „Oh Gott, ich bin fast fertig“. Jedoch haben die wenigsten einen konkreten Plan. Barbara wusste, dass sie im Westen Deutschlands bleiben wollte, da ihr Freund einen Job in Belgien hatte und es vor Ort nicht genug Geothermie-Jobs gab. Über Vorträge des SPE wurde sie dann auf Weatherford und deren Traineeprogramm aufmerksam. Die Arbeit dort weckte ihr Interesse. Es hörte sich spannend und anstrengend an und sie fragte sich, ob das Programm zu hart für sie sei. Obwohl sie glaubte, nicht angenommen zu werden, versuchte sie es und kam als eine von zwei Frauen weiter, nahm an einem Telefoninterview teil, absolvierte das Assessment und bekam im November 2017 schließlich per Anruf mitgeteilt, dass sich Weatherford für sie entschieden hat.
In dem Traineeprogramm lernte Barbara Grundlagen in Bereichen wie Kommunikation, Konfliktlösung, Schwächen nutzen und Managementqualitäten kennen. Das Trainee-Programm hat eine Dauer von fünf Jahren. Dabei werden die Teilnehmenden von erfahrenen Ingenieuren und Ingenieurinnen begleitet und lernen in einem Schulsystem Fächer wie Physik, Technik und die praktische Anwendung in Form von Probebohrungen kennen. Während des Trainee-Programms musste sie täglich eine Art Quiz absolvieren und es gab wöchentlich Klausuren. „Das Trainee ist hart, aber ich mag die Herausforderung, es ist wie eine Hassliebe“, erzählt Barbara.
Als Wireliner zu arbeiten, bedeute, keinen Tagesrhythmus zu haben, man arbeite mal in der Nacht, mal am Wochenende, erzählt Barbara. Wenn zum Beispiel eine Temperaturmessung ansteht, sind die Zeitfenster sehr klein und Sie muss sofort losfahren, sobald sie Bescheid bekommt. Trotzdem sagt sie „der Job ist echt geil!“ Barbara reist durch ganz Zentraleuropa, war schon in den USA, Rumänien oder Frankreich. Der Job bietet ihr viel Abwechslung und fordert sie gliechzeitig aber auch heraus. In ihrer Arbeit ist sie nie allein, sondern arbeitet mit ihrer Crew zusammen. Natürlich gibt es zwischen der Arbeit auch freie Tage, an denen dann Sightseeing ansteht oder der Sonnenaufgang am Bohrturm genossen wird.
Wenn Barbara auf ihre Zeit als Studentin zurückblickt, gibt es Einiges, was sie den Studierenden heute mit auf den Weg geben würde. „Nach links und rechts schauen und etwas für die richtige Welt lernen“, antwortet sie sofort. Man mache sich viel Stress als Studierender. Außerdem gebe es wichtigere Aspekte als die Regelstudienzeit. Während des Trainee-Programms musste sie täglich eine Art Quiz absolvieren und es gab wöchentlich Klausuren. Vor allem Softskills und Ehrenamt seien wichtig, wenn man sich später bei Firmen bewirbt.