R(h)eingeschaut in Geodaten

21.10.2021
 

Stefanie Steffens - RheinEnergie AG

2012 begann ich mit dem Studium Georessourcenmanagement in Aachen. Die angesprochenen Themen und vor allem GIS haben mir viel Freude bereitet, jedoch hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde. Nach einem Besuch der Studienberatung wechselte ich dann zum Studienfach Angewandte Geographie. Hier konnte ich meinen Fokus auf GIS und Fernerkundung weiter ausbauen und habe das Thema entdeckt, welches mir als zusätzliches Standbein dient: Qualitäts- und Umweltmanagement nach ISO-Normen. Weiterhin hatte ich bei anderen, ehemaligen Kommilitonen gesehen, dass ihnen der Jobeinstieg vor allem durch mangelnde Kenntnisse in dem Bereich (Geo)Datenbanken und Informatik erschwert wurde. Daher beschloss ich, in diesem Bereich weitere Kurse zu belegen. Gegen Ende des Studiums habe ich mir noch ein weiteres Thema für die Masterarbeit angeeignet: Smart City und IoT in Kombination mit GIS.

Dank der für Studenten üblichen finanziellen Knappheit, absolvierte ich neben dem Studium zahlreiche Nebenjobs und Praktika. Teilweise habe ich bis zu 20 Stunden in der Woche nebenbei gearbeitet und bekam durch die Erfahrungen auch später prägende Stellen als Werkstudent für Qualitätsmanagement beim Fraunhofer IPT und P3/Umlaut. Hier habe ich gelernt: Praxiserfahrung ist das A und O in jedem Studium. Manchmal ist es gerade als Geograph wichtig auch außerhalb seiner Studienbezeichnung auf Jobsuche zu gehen, solang die weiteren Qualifikationen passen. Geographen sind Generalisten und somit in vielen verschiedenen Bereich als Interdisziplinäre gerne gesehen.

Als es dann zum Thema Jobsuche kam, hat mir letzteres besonders geholfen: Ich hatte mich, unabhängig voneinander, auf mehrere Stellen im Bereich GIS und Qualitätsmanagement beworben, u.a. bei der RheinEnergie AG in Köln. Hier rief mich der Leiter der Netzdokumentation an, man habe ihm meine Bewerbung (ursprünglich QM) weitergeleitet und er wolle mich auf ein Gespräch einladen. So lernte ich meinen jetzigen Arbeitgeber kennen und begann als Trainee hier zu arbeiten. Die Geoinformationssysteme in einem EVU (Energieversorgungsunternehmen) haben andere Anforderungen als die Systeme, die ich aus der Geographie kannte. So lernte ich Smallworld GIS kennen und das ultimative Tool, das mir im Studium mit GIS sehr viel Frust und Zeit erspart hätte: FME. Mittels FME kann man Geodaten und Datenbanken verschiedener Quellen bearbeiten, ohne dass man programmieren muss und ohne zig verschiedene Programme zu beherrschen.

Zum Ende meiner Trainee-Zeit wechselte ich in den Wasserbereich der RheinEnergie. Hier kommen mir meine Kenntnisse der Geologie, Ingenieur- und Hydrogeologie, Landwirtschaft/Bodenkunde sowie des Umweltrechts wieder zugute. Es schließt sich hier ein Kreis für mich. Auch bin ich hier Koordinatorin für Themen des Qualitäts-, Informationssicherheits- und Umweltmanagements nach ISO-Normen . In meiner Funktion bin ich daher nicht nur für die Erstellung neuer Kartenwerke und der Pflege der Geodaten zuständig, sondern kümmere mich auch um die Administration bestehender und Integration neuer Geoinformationssysteme. Besonders gut an meinem Job ist die Vielseitigkeit: man arbeitet nicht nur im Büro, sondern kommt auch mal raus und lernt viel über Wasserrecht, - versorgung sowie über die Funktion von Wasserwerken und beschäftigt sich mit zukünftigen Herausforderungen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit.