Arbeiten im hohen Norden

 

Tobias Giesgen – Graduate Programm in Norwegen

Seine Zeit an der RWTH Aachen begann für Tobias, oder meistens Tobi genannt, 2012 mit einem Physik Bachelor Studium. Nach zwei Semestern wechselte er zur Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie und beendete das Georessourcenmanagement (GRM) Bachelor Studium 2016. Schon früh während des Bachelors entwickelte Tobi ein großes Interesse an Geophysik, was ihn dann bewegte Applied Geophysics (AGP) in Delft, Zürich und Aachen zu studieren (2016-2018).

Direkt nach dem Abschluss des Master Studiums, zog es Tobi nach Oslo, Norwegen wo er ein Praktikum für Equinor absolvierte. In der Abteilung „Data Science and Analytics“ für die Exploration von Öl und Gas, konnte er seine in der Masterarbeit erlernten Kenntnisse über Machine Learning mit Python in der Praxis anwenden. Seine Abschlussarbeit absolvierte Tobi am Institut für Computational Geoscience and Reservoir Engineering bei Prof. Florian Wellmann Ph.D. in der Anwendung von Unsupervised Machine Learning auf geophysikalische Bohrlochdaten. Am Institut nutzten sie auch Virtual Reality, um Geomodelle darzustellen und zu erkunden. Die Technik durfte Tobi nach der Arbeit in seiner Freizeit nutzen, was eines der Highlights im Studium war und viel Spaß machte.

Die größten Hürden in seinem Studium stellten die Klausurenphasen dar. Tobi findet, dass die Klausuren zwar mit etwas Fleiß machbar seien, aber vor allem durch die enge Taktung der Klausuren könne es schon mal eng werden.

Nachdem er sich während des Praktikums sowohl in Norwegen als auch die Arbeit bei der größten Energiefirma Skandinaviens verliebt hatte, begann Tobi im April 2019 das „Graduate Programme“ (GP) bei Equinor. Dort plante er in seiner ersten von drei Position des GPs geophysikalische Messungen des Meeresbodens die dem Bau neuer Windparks in Polen, England und Japan dienen. Oft hatte er dabei die Möglichkeit Equinor als „Vessel Representative“ auf den Messschiffen zu vertreten und konnte so spannende Einblicke in das „Offshore“-Leben gewinnen. Nach den Wochen auf dem Schiff, widmet Tobi sich hauptsächlich der Natur in Norwegen und genießt diese beim Angeln oder Wandern.

Seit September 2020 ist Tobi nun im „Digital Center of Excellence“ wo er sich mit digitalen Technologien der Zukunft beschäftigt. Seine Abteilung testet zum Beispiel die Einsatzmöglichkeiten von Microsoft HoloLenses um die Sicherheit auf den Ölplattformen zu verbessern. Ein großer Teil seiner derzeitigen Arbeit befasst sich mit Robotern und Drohnen und wie diese selbstständig Aufgaben der Instandsetzung und Kontrolle übernehmen können. Im Juni 2021 wird er das GP beenden und ab Sommer sucht Equinor wieder bis zu 150 Graduates für das kommende Jahr in allen Bereichen, von Erneuerbare Energien, über klassisches Öl und Gas, bis zu Business and Project Management.

Anderen Geostudenten würde Tobi mit auf den Weg geben den Bachelor zu genießen und sich nicht zu viele Sorgen zu machen, wenn mal eine Klausur daneben ginge. Danach könne man im Master machen was einen wirklich interessiere und Vollgas geben. Schließlich habe das Geostudium an der RWTH den besonderen Reiz, dass es sehr viele Vertiefungsmöglichkeiten gebe. In den ersten Semestern lerne man viele Themen kennen, von denen man vorher noch nichts gehört habe und könne sich dann später auf einige davon spezialisieren.