Suche nach erneuerbaren Energien
Alexander Jüstel – Geothermie am Fraunhofer-Institut
Alexander Jüstel hat im Bachelor Geowissenschaften an der Uni Bonn studiert und seine Bachelorarbeit im Bereich der oberflächennahen Geophysik geschrieben. Nach seinem Bachelorabschluss ist er für ein Jahr nach Tromsø in Norwegen gegangen und hat dort an der Arktischen Universität Norwegen (IUiT) zwei Erasmus-Semester absolviert und anschließend mehrere Kurse in Spitzbergen am dortigen University Centre in Svalbard (UNIS) besucht. Danach wollte er weiter Erfahrungen sammeln und ist mit dem Forschungsschiff Maria S. Merian des Geomars in Kiel von den Kapverdischen Inseln über den Äquator gefahren und hat dort Refraktionsseismische Untersuchungen der ozeanischen Kruste begleitet.
Für sein Masterstudium Angewandte Geowissenschaften mit der Vertiefungsrichtung EMR ist er 2018 an die RWTH gewechselt. Nach den ersten zwei Mastersemestern wollte er praktische Erfahrungen sammeln und hat neben einem Praktikum bei Wintershall Dea ein Praktikum bei CGG in London gemacht. Nach dem Masterstudium wurde er direkt von CGG abgeworben, hat sich jedoch dagegen entschieden, da ihm bereits während seines Masterstudiums klar wurde, dass er gerne promovieren möchte. Seine Masterarbeit hat er bei Professor Wellmann am damaligen CGRE Institut in Kooperation mit dem Fraunhofer IEG geschrieben. Hier hat er ein geologisches Strukturmodell der Region Aachen erstellt um zukünftige geothermische Entwicklungen in der Region voranzutreiben. Diese Masterarbeit wird nun auch veröffentlicht.
Während seines Studiums hat er sich als Erstsemestertutor engagiert. Alex erzählt, dass er sich gerne an diese Zeit zurückerinnert, an die motivierten jungen Menschen, die er dadurch kennengelernt hat. Während seines Studiums hat er sich zudem beim lokalen SPE (Society of Petroleum Engineers) Student Chapter engagiert. Ursprünglich ist er an die RWTH gewechselt, um anschließend in der Öl- und Gasindustrie in Norwegen zu arbeiten. Mittlerweile hat er seine Einstellung dazu geändert und möchte vor allem an der Forschung erneuerbarer Energien mitwirken.
An der Uni hat er sich besonders für alle Python-Kurse und die Exkursionen interessiert. Es war von Beginn an sehr vorteilhaft programmieren zu können, denn das kann er heute in seinem Arbeitsleben fast jeden Tag anwenden. Alex ist froh an die RWTH gewechselt zu haben, jedoch fehlte ihm im Studium noch etwas der rote Faden. Er wünscht sich, dass die Module mehr aufeinander aufbauen.
Nach der Masterarbeit hat sich ihm die Möglichkeit ergeben, an der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG zu promovieren. Das IEG gestaltet klimaneutrale Energiesysteme und arbeitet an Projekten mit großer Relevanz für den Klimaschutz. Bereits während des Masterstudiums war ihm klar, dass dies sein Traum ist. Es war somit einfach für ihn, einen Job zu finden, die Wahl seiner Masterarbeit hat es für ihn sehr einfach gemacht.
Sein Job beim Fraunhofer Institut fordert ihn, aber bereitet ihm auch große Freunde. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist eine der größten Organisationen für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Die Fraunhofer-Institute widmen sich der angewandten Forschung und der praktischen Umsetzung von Forschungsergebnissen. Die ersten zwei Jahre seiner Promotion hat er damit verbracht die Arbeitsgruppe ‚Exploration und Reservoirsimulation‘ zunächst mit Prof. Kukla und anschließend mit Prof. Wellmann aufzubauen. Die Arbeitsgruppe bedient sich geowissenschaftlicher und numerischer Methoden zur Erkundung und nachhaltigen Nutzung des untertägigen Raumes. Sie entwickeln Explorationskonzepte und simulieren Reservoirs. Im Rahmen seiner Promotion führt er die Arbeiten seiner Masterarbeit fort und erforscht das geothermische Potenzial im Aachener Raum. Alex arbeitet aber nicht nur im Büro, sondern verbringt auch Zeit im Gelände.
Nach seiner Promotion möchte er weiter am Fraunhofer-Institut arbeiten und klimaneutrale Energiesysteme der Zukunft mitentwickeln.
Er rät anderen Geo-Studierenden „Macht Praktika, lernt programmieren und sammelt Auslandserfahrung.“
Wenn er selbst Studierende für Masterarbeiten anwerben möchte, achtet er besonders auf deren Interesse und Motivation an dem, was sie machen möchten.
Er möchte Geo-Studierenden mit auf den Weg geben. „Ihr könnt mit eurem Studium etwas verändern. Ihr könnt damit direkt einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, ohne euch dabei auf die Straße kleben zu müssen.“
Er selbst versucht mit seinem Job das für ihn möglichste zu tun, um den Klimawandel zu stoppen.