In den Bergbauminen Nordschwedens
Alexander von Schéele
Nach seinem Abitur an der Deutschen Schule in Stockholm hat Alex sich für ein Studium der Elektrotechnik an der RWTH entschieden. Allerdings war ihm im ersten Semester klar, dass er diesen Studiengang nicht besonders spannend findet. Er wollte etwas Praktischeres studieren und ist zufällig auf den Bachelorstudiengang Georessourcenmanagement aufmerksam geworden. Sein Bachelorstudium hat er im Februar 2021 abgeschlossen und anschließend den Masterstudiengang Angewandte Geowissenschaften mit der Vertiefungsrichtung Energy and Mineral Resources (EMR) angefangen.
Während des Masterstudiums wurde ihm klar, dass er in der Bergbaubranche arbeiten möchte und wählte deshalb seine Kurse passend zum Berufswunsch. Im Studium hat er viel mit der Software Leapfrog Geo gearbeitet; diese ist in der Bergbau- und Explorationsbranche stark nachgefragt. Und als Absolvent mit Kenntnissen in Leapfrog Geo ist man selbst stark nachgefragt! Die RWTH -Aachen ist eine von wenigen Universitäten weltweit, die Kurse darin anbietet.
Sein Studium hat er im Februar 2021 abgeschlossen und im Anschluss bei Björkdalsgruvan, einer Goldmine außerhalb von Skelleftå in Nordschweden angefangen. Hier kartierte er vor allem Bohrkerne aus den Erkundungsbohrungen im direkten Minenumfeld. Nach knapp anderthalb Jahren bei Björkalsgruvan wechselte er zu Kaunis Iron, noch weiter nördlich in Schweden. In der Eisenerzmiene außerhalb von Pajala, 100 km nördlich des Polarkreises, arbeitet er nun als Minengeologe in der Produktion. Er ist verantwortlich dafür, dass geologisch alles in der Mine rund läuft. Eine abwechslungsreiche und spannende Arbeit, sagt er. Seine Aufgabe vergleicht er, mit der eines Barkeepers: aus den gegebenen Zutaten-Erze mit verschiedenen Qualitäten-, und aus verschiedenen Quellen-, muss er so zu einem Erzcocktail zusammenmischen, dass die Aufbereitungsanlage eine konstant gute Erzqualität bekommt, um ein daraus hochwertiges Eisenkonzentrat produzieren zu können.
Sein Leben in Schweden unterscheidet sich stark von dem in Aachen. Ihm gefällt, dass er freie Wochenenden hat, an denen er nichts für die Uni oder Arbeit tun muss, oder sogar darf. Durch seine Schichtarbeit arbeitet er 7-Tage am Stück und hat anschließend 7-Tage am Stück Wochenende. In seiner Freizeit ist er viel mit Schlittenhuskies von Freunden unterwegs, oder ganz einfach so in Schweden oder Deutschland bei Familie und Freunden.
Seit der Barbara-Feier im 3. Semester war Alex bis zum Ende seines Studiums in der Fachschaft aktiv. Zu Beginn war er in der Erstiarbeit tätig, danach zwei Jahre im Vorsitz der Fachschaft.
Alex erinnert sich gerne an sein Studium in Aachen zurück, vor allem im Master hat er viele Freunde kennengelernt, die auch die gleichen Interessen hatten wie er. Gemeinsam haben sie zum Beispiel 2019 das SEG Student Chapter an der RWTH Aachen gegründet, neben dem Student Chapter in Freiberg das zweite deutsche Chapter der Society of Exploration Geologists.
Anderen Geostudis möchte Alex mit auf den Weg geben, sich nicht zu sehr wegen ihren Noten und der Regelstudienzeit zu stressen. Für seine Noten hat sich bisher niemand interessiert und sie sind für den Beruf auch nicht wirklich relevant. Es sei nicht wichtig, was auf dem Zeugnis steht, es kommt viel mehr darauf an, was man wirklich kann. Er empfiehlt neben dem Studium ein paar der vielfältigen Möglichkeiten an der Uni wahrzunehmen: -Vereine, Zusatzkurse oder Sport. Die Uni ist eine super Möglichkeit, verschiedene Dinge auszuprobieren und andere Sprachen zu lernen. Und selbstverständlich die Unizeit zu genießen!