Geographischer Wechsel im Team Internationales
Seit dem 1.10.2022 gibt es im Internationalisierungsteam der Fachgruppe Geowissenschaften und Geographie zwei neue Ansprechpartnerinnen für die Geographie: Jun.-Prof. Sakura Yamamura und Mona Ziemes. Diese lösten zu Beginn des Wintersemesters Prof. Pfaffenbach und Claudia Lütkehoff ab.
Prof. Yamamura, was ist Ihnen wichtig als Internationalisierungsbeauftragte für den Fachbereich Geographie? Welche Weiterentwicklungen planen Sie?
Ich sehe viel Potenzial zur Internationalisierung im Fachbereich, zumal Geographie als Disziplin von Natur aus interdisziplinär und international ausgerichtet ist und entsprechend alle Dozierenden auch international forschen. Das Interesse der Studierenden ein internationaleres Studium zu haben, scheint auch vohanden zu sein. Wichtig bei der Internationalisierung ist, dass sie fachbereichsübergreifend von allen mitgetragen wird und auch schrittweise strategisch aufgebaut wird.
Der erste Schritt war für mich ein regelmäßiges Angebot an englischsprachigen Lehrveranstaltungen im Bachelorstudium zu verankern, damit Studierende von der Schule kommend weiter in Kontakt mit der englischen Sprache bleiben. Wir haben nun für parallel laufende Methodenkurse sowie abwechselnd physisch- und humangeographische Hauptseminare und Vertiefungsvorlesungen eingerichtet. Diese internationale Ausrichtung und die Bemühungen haben wir auch nun klar in unserer RWTH-Studiengangsbroschüre nach außen kommuniziert – was ein weiterer wichtiger Punkt ist, nämlich die Kommunikation nach außen hin, dass wir international sind (oder werden wollen), damit dies entsprechend auch Interesse bei Studierenden und Studieninteressierten weckt. Der zweite Schritt ist die Einführung eines Blended-Learning-Kurses zur Einführung in „Academic Writing in English“ in Kooperation mit dem Schreibzentrum, damit die Studierenden unterstützt werden an das englischsprachige Schreiben zu gewöhnen und die Lehrenden sich auf das fachliche konzentrieren können und nicht zu Englischlehrenden werden.
Mit diesem englischsprachigen Paket im Bachelorstudium erhoffe ich mir neue Erasmus-Partnerschaften mit geographischen Instituten im Ausland bekommen zu können, da derzeit das Angebot für das Austauschstudium stark geowissenschaftlich, bzw. physisch-geographisch ausgerichtet ist. Für die human- und wirtschaftsgeographisch ausgerichteten Studierenden möchte ich gerne neue Partnerschaften im Erasmus-Programm finden. Die nächsten Schritte, die ich sonst im Auge habe, sind die Train-the-trainer-Maßnahmen für Lehrende, damit im Mittelbau auch Berührungsängste mit englischsprachiger Lehre abgebaut werden können, und auch die Erweiterung der englischsprachigen Lehrangebote im Masterstudium. Denn erst dann können fachbereichsübergreifend weitere interessante, z.B. internationale forschungsbasierte Lehre oder auch international angelegte Projektarbeiten mit Studierenden realisiert werden.
Frau Ziemes, Sie waren bereits als Ansprechpartnerin für ERASMUS für die Fachgruppe tätig. Warum liegt Ihnen das Themenfeld so sehr am Herzen?
„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben“ (Alexander von Humboldt 1769 – 1859).
Ich war nach dem Abitur als Au-pair Mädchen in Spanien (Madrid) und als Studentin 1 Erasmus-Semester in den Niederlanden (Arnheim). Vorrangiger Grund war das Erlernen der Landessprachen. Schön war es auch internationale Freundschaften zu schließen, die in 2 Fällen bei mir sogar noch heute - also fast 30 Jahre später - bestehen. Interessant war es auch, sich das Land (natürlich in der Freizeit) anzuschauen, was man von Deutschland aus nicht getan hätte (z.K. ich habe nicht Geographie oder Geowissenschaften studiert).
Aber das ist am Ende nicht das gewesen, was mich an einem Auslandsaufenthalt fasziniert und das ich für das Wichtigste halte. Das ist nur der schöne Nebeneffekt. Die wichtigste Erfahrung ist, festzustellen, dass es egal ist woher man kommt, wir alle die gleichen Gedanken, Wünsche, Emotionen und Vorstellung vom Leben haben. Ein Auslandsaufenthalt ändert die Weltanschauung, der eigene Horizont wird erweitert und, man wird selbständiger. Es ist eine bereichernde Lebenserfahrung.
Warum mein Engagement für Erasmus? Ich persönlich bin ein Fan von der Verschiedenheit Europas und begeistert wie groß das Erasmus Angebot inzwischen ist. Ich würde, wenn ich heutzutage studieren würde, 2 Semester im Bachelor und 2 Semester im Master ins europäische Ausland gehen. Und schauen, dass ich mein Masterpraktikum mit der Erasmus Praktikumsförderung im Ausland machen könnte.
Die Fachgruppe Geowissenschaften und Geographie freut sich auf die Zusammenarbeit mit Prof. Yamamura und Frau Ziemes und bedankt sich herzlich für das Engagement von Prof. Pfaffenbach und Frau Lütkehoff.